In meinem Kopf herrscht Chaos. So viele Gedanken fliegen mir kreuz und quer im Kopf herum. Allein für heute habe ich 3 Blogartikel angefangen und bekomme sie nicht zu Ende geschrieben. Denn sobald ich versuche mich auf eine Sache zu konzentrieren kommen mir schon der nächste Gedanke und weitere Ideen in den Kopf. Ich habe das Gefühl mein Kopf ist kurz vorm platzen und alles möchte nach außen, während sich mein Körper am liebsten erschöpft in eine Ecke verkriechen würde. Je mehr ich machen möchte, umso erschöpfter bin ich. Was also kann ich tun? Wie kann ich diesen Kreislauf durchbrechen?
In mir wütet ein Kampf zwischen tun und sein. Mein Kopf möchte tun, mein Herz möchte sein. Mein ganzes Leben lang habe ich gehört du musst etwas tun, damit du jemand bist. Damit du einen Wert hast. Also habe ich getan. Viel getan. Mich gekümmert, versorgt, geholfen und unterstützt. Am meisten für andere, ganz selten für mich. Der Kopf hat gelernt je mehr ich tue umso mehr Aufmerksamkeit, Beachtung und Anerkennung bekomme ich. Die Wertschätzung von außen. Von anderen, nicht von mir. Das besänftigt meinen Kopf aber nicht mein Herz.
Was will mein Herz?
Mein Herz möchte sein. Es sehnt sich nach Leichtigkeit, Verspieltheit und Glücklich sein. Es sehnt sich nach innerer Ruhe, nach Stille und nach All-eine-sein. Nach Leben im eigenen Rhythmus. Danach den eigenen Wert im Sein zu sehen und zu erkennen. Gemeinschaft zu leben ohne Wertung und Rechtfertigung. Nach Gesprächen von Herz zu Herz und nicht von Verstand zu Verstand. Es sehnt sich danach frei zu sein und nicht im verborgen zu existieren.
Wie kommen Kopf und Herz in den gleichen Rhythmus?
Im Moment kommt es mir so vor, dass mein Kopf mit einem Fuß auf das Gaspedal drückt, während mein Herz mit dem andern Fuß feste auf der Bremse steht. Der Motor ist kurz vorm Explodieren und das Auto bewegt sich kein Stück vorwärts. Kein Wunder, dass mein Körper mit Erschöpfung reagiert. Eine kurzfristige Lösung wäre es, einfach den Motor auszuschalten. Das habe ich auch getan. Ich habe meinen Kopf abgelenkt. Kurzfristig ist das ein Lösung doch langfristig möchte ich mit dem Auto fahren, also bringt es nichts wenn ich den Motor abschalte. Und wie der Titel dieses Posts schon andeutet, ich bin nicht sehr geduldig.
Doch genau darauf kommt es jetzt an. Auf Geduld. Was sich jahrelang an Glaubenssätzen, Schwüren und Versprechen in meinem Kopf angesammelt hat, kann ich nicht auf einen Schlag aufdecken, anschauen und verwandeln. Mein Kopf ist ungeduldig und möchte schnell alles raushauen und erledigen. Ein Muster das ich sehr gut kenne. Darum steht mein Herz jetzt auch auf der Bremse. Es lehrt mich Geduld und Wertschätzung. Es zeigt mir wie ich mit mir selbst umgehe. Mein Kopf legt Wert auf Schnelligkeit. Mein Herz auf Pause.
Was hilft mir jetzt weiter?
Als erstes werde ich den Wert meines Kopfes hinterfragen. Dazu werde ich mir folgende Fragen stellen und sie schriftlich beantworten.
Was bedeutet Schnelligkeit für mich?
Woher kenne ich das?
Was möchte ich nicht sehen?
Wovor laufe ich weg?
Was bedeutet warten für mich?
Kann ich mich selbst wertschätzen, wenn ich langsam bin?
Schon beim Aufschreiben der Fragen habe ich gemerkt, wie sich etwas in mir verändert. Und genau darum geht es jetzt. Ich werde mir die Zeit nehmen und für mich diese Fragen beantworten und dabei auch sehr genau auf meine Gefühle achten. Denn nur so kommen mein Kopf und mein Herz in den gleichen Rhythmus.
Danke für diesen Artikel. Hast Du mir dabei in den Kopf geguckt? Erkenne mich gerade wieder, Du hast mir die Augen geöffnet. Geduld werde ich jetzt mal ausprobieren und alles andere auch. Danke.
LG Barbara
Schönes Foto, schöner Bericht… Geduld ist auch etwas was ich jeden Tag aufs neue üben muss.