Klingt seltsam. Als Kind sagte mein Vater immer zu mir: “Erst denken, dann handeln”. Mir war zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst, wie weit mich dieser Satz in meinen Gefühlen einschränken würde. Damals war alleine die Tatsache dafür ausreichend, dass mein Vater diesen Satz aussprach, dass ich ihn nicht hinterfragte und ihn für richtig empfand.
Glaubensätze und ihre Wirkung
Dieser Satz war einer der bestimmenden Glaubenssätze in meinem Leben und dabei entspricht er so gar nicht meinem Sein. Denn ich liebe es spontan zu sein und nicht immer über die Konsequenzen nachdenken zu müssen. Am liebsten würde ich immer das aussprechen, was ich fühle, doch dieser Satz in meinem Unterbewusstsein hat mich jahrelang davon abgehalten. Auch heute ist der Satz noch sehr präsent in mir. Mein Denker wälzt alle Gedanken hin und her bevor ich wirklich handle, dabei merke ich immer mehr, dass ich so nicht bin. Das fühlt sich an, wie Leben mit angezogener Handbremse.
Erst fühlen, dann denken
Ich möchte zuerst fühlen und dann denken. Ich möchte mir keine Sorgen über das Morgen machen und ich möchte den Moment genießen. Ich möchte verrückte Dinge tun und meinem inneren Kind Wünsche erfüllen, die es sich selbst solange verboten hat. Ich möchte im Regen tanzen, ich möchte Sachen anfangen nur um zu erfahren wie es ist und nicht um sie zu Ende zu bringen. Ich möchte traurig sein, wenn mir danach ist und ich möchte meine Wut rausbrüllen, wenn ich das Gefühl habe, dass ich platze. Ich möchte, dass mein Fühlen mein Handeln bestimmt und nicht umgekehrt.
Aus diesem Grund werde ich jetzt anfangen ein Fühltagebuch zu schreiben. In dieses kleine Buch werde ich immer wenn mir danach ist, meine Gefühle aufschreiben und schauen welcher Gedanke dahintersteckt. Damit lerne ich mich, meine Gefühle und meine Gedanken über mich, immer besser kennen.
Das hast Du sehr schön geschrieben. Fühlen ist so wichtig.
Bei mir ist das Fühlen die am stärksten ausgeprägte Eigenschaft. Aber ich habe auch Jahre gebraucht um das zu akzeptieren. Mein Bauch sagt mir immer was richtig ist, der Verstand trickst einen schon mal gehörig aus. Man ist gelähmt und hat Angst vor tollen neuen Sachen. Dabei muss es gar nicht sein. Fühlen ist auf jeder Ebene wichtig und schön!
Und nicht nur das Bauchgefühl, das einen vor komischen Situationen und Menschen warnt, die nicht gut tun, sondern auch das Fühlen eines schönen Augenblicks. Sonne im Gesicht und Regen auf der Haut.
Eltern wissen manchmal gar nicht, was sie einem wohlmeinend mit auf den Weg gegeben haben und es bremst Dein ganzes Leben aus.
Ich wünsche Dir viel Freude beim Erfühlen!
Liebe Grüße
Danny