Wer bis du wenn die Maske fällt?

Diese Frage geht mir nun schon seit einiger Zeit durch den Kopf. An Karneval ist es ziemlich eindeutig, hier verkleiden wir uns ganz bewusst als Hexe, Pippi Langstumpf, Indianer, Ritter oder Geheimagent. Und kaum ist das Kostüm angelegt verspürst du einen neuen Tatendrang oder einen Mut der dir vorher nicht so bewusst war. Es gibt Kostüme die würde ich sofort anziehen, Pippi Langstrumpf zum Beispiel, einmal so stark, so frech und so mutig sein wie sie. Andere Kostüme wiederum möchte ich mir nicht überziehen, denn wer möchte schon ein strenges, missmutiges und freudloses Fräulein-Rottenmeier-Kostüm anziehen?

Wo verstecken sich meine Masken im Alltag?

Wenn ich ehrlich zu mir bin, dann habe ich schon ein kleines Fräulein-Rottenmeier-Kostüm  in meinem Schrank hängen. Doch oft ist es mir nicht bewusst, dass ich es gerade anhabe, nämlich wenn ich wieder an allem etwas zu kritisieren habe. Entweder ist es das Geschirr, dass sich nicht von alleine in die Spülmaschine geräumt hat oder die Wäscheberge die immer noch in der Ecke liegen. Ganz egal was. Wenn ich unzufrieden bin, dann entdecke ich in mir eine kleine Fräulein-Rottenmeier. Mögen tue ich sie noch nicht, aber sie gehört eindeutig zu mir. Natürlich gibt es da noch unzählige andere Masken, welche ich mir täglich anziehe. Neben der Mutterrolle, gibt es da noch die Putzfrau, die Freundin, die Bloggerin, die Tierpflegerin und die Liebhaberin. Klar könnte ich die Liste immer weiter fortführen, doch allein diese wenigen reichen schon aus um mich zu fragen:

Wer bin ich wenn die Maske fällt?

Und genau an diesem Punkt meiner Entdeckungsreise zu mir selbst, bin ich gerade angekommen.

Was steckt hinter der Maske?
Und mag ich das was hinter der Maske steckt? 
Wer also bin ich? 

Um diese ganzen Fragen zu beantworten gibt es sicherlich viele Möglichkeiten und bestimmt gibt es zu diesem Thema unzählige Bücher und kluge Köpfe, die das bereits auch getan haben. Doch muss ich die alle Lesen, um mehr über mich zu erfahren. Nein, ich denke nicht.

Denn ich stelle für mich immer öfter fest, dass es gar nicht wichtig ist, ob ich nun ein Maske trage oder nicht. Allein der Moment ist entscheidend und mein wahres Gefühl dahinter. Wenn mein Gefühl stimmt und ich darauf achte nicht in den Gedanken und Gefühlen des Gegenübers zu sein, dann ist es egal ob ich gerade Mutter, Putzfrau oder Liebhaberin bin, denn dann bin ich bei mir und in diesem Moment bin ich ganz ICH. Ohne Maske.

Von Tag zu Tag habe ich immer mehr bewusste Momente und ich merke, dass diese ganzen Rollen zu meinem Leben gehören. Sie sind ein Teil von mir. Nur durch unbewusstes Handeln werden sie zu Masken, die ich ablehne und die mich unzufrieden machen. Doch bin ich im Moment, bei mir, dann sind es keine Masken, sondern dann bin das ich und dann kann ich sein wer ich will.

 

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