Diese Frage stellte ich mir im letzten Jahr sehr oft. In dieser Zeit wusste ich nicht so richtig, wo mich mein Weg hinführen wird. Beruflich irrte ich etwas orientierungslos durch die Gegend. Etwas melancholisch über den Verlust meines alten Berufes und dennoch freudig, aber auch unsicher auf den Spuren meiner neuen Berufung. Es war für mich ein Prozess des Loslassens und ein Prozess des Wandels.
Das Alte hatte ich noch präsent vor Augen. Auf der einen Seite einen schönen Beruf, mit einem über Jahre angesammelten, vielfältigen Wissen und einer Sicherheit in meinem Tun. Auf der anderen Seite das Neue noch nicht so vertraute, den Weg zum Transformationstherapeuten. Ein Weg ohne Sicherheitsnetz und ohne Umkehren. Eines war schon zu diesem Zeitpunkt für mich klar. Ab jetzt gehe ich den Weg meines Herzens.
Dieser Weg hat mir gezeigt wer ich wirklich bin und was ich wirklich möchte. Es war ein sehr anspruchsvoller Weg, mit vielen tollen Erfahrungen und vielen Perspektivwechseln.
Ganz besonders schätze ich, dass ich gelernt habe, wie es ist, ehrlich zu sich selbst zu sein. Heute merke ich sofort, wenn ich anfange mich zu belügen oder mir etwas schön zu reden. Meistens bekomme ich Kopfschmerzen, mir wird schwindelig oder meine Ohren fangen an zu pochen. Auf dem Weg dahin habe ich diese Zeichen gerne ignoriert und lieber auf meinem Kopf gehört und nicht auf mein Bauchgefühl oder meine Körperempfindungen. Gerade am Anfang dieser Zeit, habe ich mich bei Fragen die meinen Beruf betrafen, gerne heraus geredet. Zu dieser Zeit war ich unsicher. Mir selbst nicht im Klaren was ich da gerade tue. Mein Kopf war oft mit dieser Situation überfordert. Der Verstand rebellierte, indem er mir immer wieder einzureden versuchte, dass ich unmöglich eine Arbeitsbranche, die mir Spaß gemacht hat und wo sich gutes Geld verdienen ließ, verlassen konnte. Eine Zeit lang plagten mich kleine und auch große Zweifel und ganz lange ignorierte ich die Existenzängste, die in mir schlummerten. Ich überdeckte sie mit positiven Gedanken.
In dieser Zeit antwortet ich auf die Frage nach meinem Beruf meistens ausweichend. Ich erklärte was ich getan habe und was ich vor habe in Zukunft zu tun. Es war zwar immer ehrlich aber nicht authentisch. In solchen Momenten habe ich die Situation möglichst schön umschrieben, um meine wahren Gefühle zu verstecken. Ich traute mich nicht die Situation so wie sie war, manchmal geprägt von Zweifeln und Ängsten, zu beschreiben. Also habe ich mir es schön geredet.
Wie kann etwas ehrlich sein, aber nicht authentisch?
Ich kann eine Frage ehrlich beantworten und gleichzeitig nicht authentisch sein. Ich kann in meinen Worten wahr sein, doch bin ich es auch mit meinen Gefühlen?
Wie fühlen sich meine Worte an?
Wahr oder unwahr? (Auch wenn es sachlich die Wahrheit ist, kann das Gefühl dazu ganz anders sein)
Welche Gedanken gehen mir durch den Kopf?
Wie denke ich über mich in dem Moment?
Und wie fühlen sich die Gedanken dazu an?
Leicht oder Schwer?
Dies Fragen stelle ich mir heute und bin immer wieder überrascht wie schnell es passiert, das ich zu mir nicht wirklich ehrlich bin. Wenn ich genügend Zeit habe, dann beantworte ich mir die Fragen gerne schriftlich. Doch oft bin ich unterwegs und habe keinen Stift und Zettel zum Aufschreiben dabei, hier habe ich gelernt auf meinen Körper zu lauschen. Und das geht mittlerweile ziemlich schnell.
Wie fühlt sich mein Körper an?
Ist er angespannt oder entspannt?
Lastet Druck auf meinen Schultern oder fühlen sie sich leicht an?
Wie fühlt sich mein Bauch an?
Verkrampft oder gelockert?
Hier könnte ich noch viele Fragen aufzählen. Schaue einfach welche Fragen sich für dich stimmig anfühlen und setze die Körperteile ein, bei welchen du Veränderungen wahrnehmen kannst.
Die Wahrheit deines Herzens fühlt sich immer leicht an.