Schon wieder neigt sich ein Jahr dem Ende und ich habe meine Wünsche nicht umgesetzt. Ich wollte mehr schreiben, mich mehr zeigen. Einfach mehr leben.
Stattdessen habe ich mehr konsumiert, mehr analysiert, mehr reflektiert. Ich habe mich zurückgezogen und beobachtet. Meine Bindungen angeschaut, aussortiert und neu geordnet. Meine Muster besser kennen- und zum Teil lieben gelernt.
2018 du warst mein Jahr. Du hast dich für mich nicht extra schick gemacht, nicht auf alles Glitzer gestreut und mich nicht in Watte gepackt. Du warst ehrlich, authentisch und echt. Hast mir meinen Spiegel gezeigt und mich an die Hand genommen.
Zusammen haben wir die Oberfläche von dem grauen Schleier befreit und die restlichen Glitzerspuren zur Seite gewischt. Jetzt kann ich mich wieder im Spiegel sehen. Meine Sicht ist zwar noch ein wenig verschwommen, doch je näher ich an den Spiegel heran trete, umso klarer wird mein Bild und ich erkenne mich.
Mit dem grauen Schleier sind zum Teil auch meine Wünsche verschwunden. Dafür sehe ich nun neue Seiten. Meine Seiten. Und auch wenn ich den Glitzer weggewischt habe, funkelt nun der ganze Spiegel in neuem Glanz. In meinem Glanz.
In diesem Jahr hat die böse Königin für mich ihren Schrecken verloren und die Worte “Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?”, eine neue Bedeutung gewonnen.
Mein Spiegel zeigt mir immer meine Wahrheit. Er zeigt mir nur meine Ängste, meine Hoffnungen und vor allem zeigt er mir immer nur mich. Mal bin ich Schneewittchen und mal die Königin.
Mein Spiegel eben.
Ehrlich.
Authentisch.
Echt.
Danke 2018 !!!